Druckluftspeicher
In den Tausende von Metern tiefen Salzstöcken im Norden Deutschlands schlummern ungeahnte Potenziale für den Bau von Druckluftspeicher-Kraftwerken (Compressed Air Energy Storage - CAES). Im Prinzip arbeiten diese Anlagen ähnlich wie Pumpspeicher-Kraftwerke. Mit überschüssiger elektrischer Energie werden Luftmassen auf bis zu 100 bar verdichtet und in unterirdische Kavernen gepresst. Im Kraftwerksbetrieb treibt die Druckluft eine konventionelle Gasturbine an.
ältere und neuere CAES
Das Druckluftspeicher-Kraftwerk in Huntorf (in Betrieb seit 1978) erreicht einen Gesamtwirkungsgrad von gerade mal 42 Prozent. Moderne Anlagen recyceln die bei der Stromproduktion anfallende Abwärme und kommen so auf einen Wert von bis zu 55 Prozent. Das Riesenpotenzial der Drucklufttechnik zur Stromspeicherung beweist ein Projekt in Norton im US-Bundesstaat Ohio. Das dort geplante CAES-Kraftwerk soll in der Lage sein, über einen Zeitraum von acht Tagen eine Leistung von 2.700 MW zu liefern.
Neue Systeme sollen nicht nur die Druckluft in unterirdischen Salzkavernen speichern, sondern auch die Wärme, die nach dem Verdichten aus dem heissen Gas abfliesst. Bei konventionellen CAES-Kraftwerken muss die bis zu 700 Grad heisse Druckluft vor dem Verpressen in die Tiefe aufwändig gekühlt werden. Bei den neuen Anlagen soll diese Energie in flüssigen oder festen Wärmespeichern bereit gehalten und der Pressluft beim Ausströmen zur Expansionsturbine wieder zugeführt werden. Solche adiabaten Druckluftspeicher-Kraftwerke können einen Wirkungsgrad bis zu 70 Prozent erreichen.