Lösung zu Wärmepumpe mit zwei Wärmetauschern: Unterschied zwischen den Versionen

 
(2 dazwischenliegende Versionen von einem anderen Benutzer werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
Dieses einfache Modell einer [[Wärmepumpe]] besteht aus drei Teilen. In beiden Wärmetauschern fliesst die [[Wärme]] von selbst von hoher zu tiefer Temperatur. Die Wärmeleitung ist ein total irreversibler Prozess. Weil die [[Energie]] längs des Transportweges erhalten bleibt und die [[Entropie]] maximal zunimmt, modelliert man die Wärmeleitung mit Hilfe der Energie. Der einfachst mögliche Ansatz ist hier hinreichend genau
+
[[Bild:WP_mit_zwei_WT.png|thumb|Schema der WP mit zwei Wärmetauschern. Druckfehler am linken Rand, es muss heissen: Iw1 = 15 kW ]]Dieses Modell einer [[Wärmepumpe]] besteht aus drei Teilen. In den beiden Wärmetauschern fliesst die [[Wärme]] von selbst von hoher zu tiefer Temperatur. Weil die [[Energie]] längs des Transportweges erhalten bleibt und die [[Entropie]] maximal zunimmt (total irreversibler Prozess), modelliert man die Wärmeleitung mit Hilfe der Energie. Der einfachste Ansatz (lineares Gesetz) ist hier hinreichend genau
   
:<math>I_W = G_W \Delta T</math>
+
:<math> I_W = G_W \Delta T</math>
   
Im mittleren Teil, der eigentlichen Wärmepumpe, wird die Entropie thermisch hinauf gepumpt. Weil eine ideale Wärmepumpe vorausgesetzt wird, bleibt die Entropie erhalten. Weil die gleiche Entropie bei höherer Temperatur mehr Energie trägt, muss die Wärmepumpe eine Prozessleistung erbringen
+
Im mittleren Teil, der eigentlichen Wärmepumpe, wird die Entropie thermisch hinauf gepumpt. In einer idealen Wärmepumpe bleibt die Entropie erhalten. Die von der Wärmepumpe zu erbringende Prozessleistung ist gleich
   
:<math>P = \Delta T I_S</math>
+
:<math> P = \Delta T I_S</math>
   
 
Das Bild zeigt die drei Prozesse:
 
Das Bild zeigt die drei Prozesse:
Zeile 12: Zeile 12:
 
*zweiter Wärmetauscher: Energie bleibt erhalten, Entropie nimmt maximal zu
 
*zweiter Wärmetauscher: Energie bleibt erhalten, Entropie nimmt maximal zu
   
Der maximale thermische Energiestrom durch den ersten Wärmetauscher legt die untere Temperatur für die Wärmepumpe fest
+
Der durch den ersten Wärmetauscher fliessende Energiestrom legt die untere Temperatur bei der Wärmepumpe fest
   
:<math>I_{W1} = G_{W1} (\theta_0 - \theta_1)</math> also <math>\theta_1 = \theta_0 -\frac {I_{W1}}{G_{W1}}</math> = -8.5°C, was einer absoluten Temperatur (thermisches Potenzial) von 264.5 K entspricht.
+
:<math> I_{W1} = G_{W1} (T_0 - T_1)</math> oder <math>T_1 = T_0 -\frac {I_{W1}}{G_{W1}}</math> = 277 K - 15 kW / 1200 W/K = 264.5 K
   
Der bei der idealen Wärmepumpe ankommende Entropiestrom hat demnach eine Stärke von ([[zugeordnete Energiestrom|zugeordneter Energiestrom]] durch Potenzial gleich Stärke des Trägerstromes)
+
Der bei der idealen Wärmepumpe ankommende Entropiestrom hat demnach eine Stärke von ([[zugeordneter Energiestrom]] durch [[Potenzial]] gleich Stärke des [[Energieträger|Trägerstromes]])
   
:<math>I_S = \frac {I_{W1}} {T_1}</math> = 56.7 W/K
+
:<math> I_S = \frac {I_{W1}} {T_1}</math> = 56.7 W/K
   
Am Ausgang der Wärmepumpe nimmt dieser Entropiestrom einen Energiestrom mit, der gleich Entropiestromstärke mal die dort herrschende, absolute Temperatur (''T<sub>2</sub>'') ist. Kombiniert man diese Aussage mit dem [[Wärmeleitung|Wärmeleitungsgesetz]] für den zweiten Wärmetauscher, erhält man die folgende Gleichung
+
Am Ausgang der Wärmepumpe nimmt dieser Entropiestrom einen Energiestrom mit, der gleich Entropiestromstärke mal die dort herrschende, absolute Temperatur (''T<sub>2</sub>'') ist. Kombiniert man diese Aussage mit dem [[Wärmeleitung|Wärmeleitungsgesetz]] für den zweiten Wärmetauscher, erhält man die folgende Gleichung, die man dann nach T<sub>2</sub> auflöst
   
:<math>I_{W2} = I_S T_2 = G_{W2} (T_2 - T_U)</math>
+
:<math>I_{W2} = I_S T_2 = G_{W2} (T_2 - T_U)</math>, <math> T_2 = G_{W2} T_U / (G_{W2} - I_S)</math> = 1000 W/K * 327 K /(1000 W/K - 56.7 W/K) = 347 K
   
Diese Gleichung liefert bei einer Umgebungstemperatur (''T<sub>U</sub>'') von 327 K eine Ausgangstemperatur bei der idealen Wärmepumpe von 346.7 K. Multipliziert man diesen Wert mit der Stromstärke der gepumpten Entropie, erhält man einen [[zugeordneter Energiestrom|zugeordneten Energiestom]] von 19.66 kW. Dieser Energiestrom geht ungehindert als Heizleistung an die 54°C warme Umgebung weg.
+
Diese Gleichung liefert bei einer Umgebungstemperatur (''T<sub>U</sub>'') von 327 K eine Ausgangstemperatur bei der idealen Wärmepumpe von 347 K. Multipliziert man diesen Wert mit der Stromstärke der gepumpten Entropie, erhält man einen [[zugeordneter Energiestrom|zugeordneten Energiestom]] von I<sub>W2</sub> = 19.7 kW. Dieser Energiestrom geht ungehindert als Heizleistung an die 54°C warme Umgebung weg.
   
 
Die Entropieproduktionsrate des ganzen Systems ergibt sich aus der Differenz der beiden Entropiestromstärken
 
Die Entropieproduktionsrate des ganzen Systems ergibt sich aus der Differenz der beiden Entropiestromstärken
   
<math>\Pi_S = \frac{I_{W2}}{T_U} - \frac{I_{W1}}{T_0}</math> = 5.97 W/K
+
<math> \Pi_S = \frac{I_{W2}}{T_U} - \frac{I_{W1}}{T_0}</math> = 60.2 W/K - 54.2 W/K = 6.0 W/K
   
 
'''[[Wärmepumpe mit zwei Wärmetauschern|Aufgabe]]'''
 
'''[[Wärmepumpe mit zwei Wärmetauschern|Aufgabe]]'''

Aktuelle Version vom 15. April 2010, 15:45 Uhr

Schema der WP mit zwei Wärmetauschern. Druckfehler am linken Rand, es muss heissen: Iw1 = 15 kW

Dieses Modell einer Wärmepumpe besteht aus drei Teilen. In den beiden Wärmetauschern fliesst die Wärme von selbst von hoher zu tiefer Temperatur. Weil die Energie längs des Transportweges erhalten bleibt und die Entropie maximal zunimmt (total irreversibler Prozess), modelliert man die Wärmeleitung mit Hilfe der Energie. Der einfachste Ansatz (lineares Gesetz) ist hier hinreichend genau

[math] I_W = G_W \Delta T[/math]

Im mittleren Teil, der eigentlichen Wärmepumpe, wird die Entropie thermisch hinauf gepumpt. In einer idealen Wärmepumpe bleibt die Entropie erhalten. Die von der Wärmepumpe zu erbringende Prozessleistung ist gleich

[math] P = \Delta T I_S[/math]

Das Bild zeigt die drei Prozesse:

  • erster Wärmetauscher: Energie bleibt erhalten, Entropie nimmt maximal zu
  • ideale Pumpe: Entropie bleibt erhalten, Energie muss zugeführt werden
  • zweiter Wärmetauscher: Energie bleibt erhalten, Entropie nimmt maximal zu

Der durch den ersten Wärmetauscher fliessende Energiestrom legt die untere Temperatur bei der Wärmepumpe fest

[math] I_{W1} = G_{W1} (T_0 - T_1)[/math] oder [math]T_1 = T_0 -\frac {I_{W1}}{G_{W1}}[/math] = 277 K - 15 kW / 1200 W/K = 264.5 K

Der bei der idealen Wärmepumpe ankommende Entropiestrom hat demnach eine Stärke von (zugeordneter Energiestrom durch Potenzial gleich Stärke des Trägerstromes)

[math] I_S = \frac {I_{W1}} {T_1}[/math] = 56.7 W/K

Am Ausgang der Wärmepumpe nimmt dieser Entropiestrom einen Energiestrom mit, der gleich Entropiestromstärke mal die dort herrschende, absolute Temperatur (T2) ist. Kombiniert man diese Aussage mit dem Wärmeleitungsgesetz für den zweiten Wärmetauscher, erhält man die folgende Gleichung, die man dann nach T2 auflöst

[math]I_{W2} = I_S T_2 = G_{W2} (T_2 - T_U)[/math], [math] T_2 = G_{W2} T_U / (G_{W2} - I_S)[/math] = 1000 W/K * 327 K /(1000 W/K - 56.7 W/K) = 347 K

Diese Gleichung liefert bei einer Umgebungstemperatur (TU) von 327 K eine Ausgangstemperatur bei der idealen Wärmepumpe von 347 K. Multipliziert man diesen Wert mit der Stromstärke der gepumpten Entropie, erhält man einen zugeordneten Energiestom von IW2 = 19.7 kW. Dieser Energiestrom geht ungehindert als Heizleistung an die 54°C warme Umgebung weg.

Die Entropieproduktionsrate des ganzen Systems ergibt sich aus der Differenz der beiden Entropiestromstärken

[math] \Pi_S = \frac{I_{W2}}{T_U} - \frac{I_{W1}}{T_0}[/math] = 60.2 W/K - 54.2 W/K = 6.0 W/K

Aufgabe