Wärmetransport

Version vom 3. Februar 2008, 12:18 Uhr von Admin (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: Wärme kann wie der Impuls auf drei Arten transportiert werden *leitungsartig durch die Materie hindurch *konvektiv zusammen mit der Materie *strahlungsarti...)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Wärme kann wie der Impuls auf drei Arten transportiert werden

Die Zuordnung, wonach die absolute Temperatur mal die Stärke des Entropiestromes gleich der Stärke des zugeordneten Energiestroms ist, gilt nur für den leitungsartigen Wärmestrom. Wir werden uns in dieser Vorlesung nur mit der Energiebilanz beschäftigen, weil bei allen drei Transporten Entropie produziert wird.

Wärmeleitung

Geht man bei der Wärmeleitung von der Energie als Bilanzgrösse aus, darf dieser Prozess mit einer Art Ohmschen Gesetz beschrieben werden. Analog zu U = R I gilt dann

[math]\Delta T=R_W I_W[/math]

Statt mit einem thermischen Widerstand RW kann das Verhalten eines Wärmeleiters auch reziprok mit Hilfe des Leitwerts GW definiert werden.

[math]I_W=G_W\Delta T[/math]

Der thermische Widerstand wird in K/W und der thermische Leitwert wie die Entropie in W/K gemessen. Den thermischen Leitwert könnte man auch in W/°C angeben, die Entropie aber natürlich nicht.

Analog zum elektrischen Widerstand oder Leitwert lässt sich der thermische Widerstand bzw. Leitwert eines prismatischen Körpers (Querschnitt A, Dicke d) mit einer einfachen Formel beschreiben

[math]G_W=\lambda\frac{A}{d}[/math]

Die Grösse λ heisst Wärmeleitwert und ist materialspezifisch und zudem von der Temperatur abhängig. Der Leitwert von komplexeren Geometrien wie die eines kompakten Fensterrahmens lässt sich mit Hilfe eines FE-Programms (Programm, das mit der Methode der finiten Elemente arbeitet) ermittelen.

Im wärmeleitenden Prisma fällt der Entropiestrom thermisch hinunter und setzt dabei eine Prozessleistung frei. Die mit dieser Prozessleistung produzierte Entropie vergrössert den ursprünglichen Entropiestrom. Um die Produktionsrate zu berechnen geht man von der Entropiebilanz bei einem stationärem Strom aus und setzt dann die Energiezuordnung ein

[math]\Pi_S=I_{S2}-I_{S1}=I_W\left(\frac{1}{T_2}-\frac{1}{T_1}\right)=I_W\frac{T_1-T_2}{T_1 T_2}=G_W\frac{(\Delta T)^2}{T_1 T_2}[/math]

Zum gleichen Ergebnis gelangt man auch über die bei dem thermischen Prozess dissipierte Leistung

[math]\Pi_S=\frac{P_{diss}}{T_2}=\frac{I_{S1}(T_1-T_2)}{T_2}=I_W\frac{T_1-T_2}{T_1 T_2}[/math]

In der letzten Umformung ist der ganze Ausdruck mit der Eingangstemperatur multipliziert worden. Diese Temperatur mal die Stärke des dort zuströmenden Entropiestromes ergibt den zugeordneten Energiestrom, der bei stationärer Prozessführung längs der Wärmeleitung erhalten bleibt.

Konvektion

Wärmestrahlung

Wärmedurchgang

thermisches RC-Glied