Zentripetalkraft: Unterschied zwischen den Versionen

 
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Der Begriff '''Zentripetalkraft''' (lat.: ''petere'' = "sich begeben" oder "aufsuchen") wird aus historischen Gründen bei einem Körper, der sich auf einer Kreisbahn bewegt, verwendet. Mit Zentripetalkraft bezeichnet man entweder die resultierende Kraft ([[gleichmässige Kreisbewegung]]) oder die Normalkomponente der resultierenden Kraft (allgemeine [[Kreisbewegung]]).
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Der Begriff '''Zentripetalkraft''' (lat.: ''petere'' = "sich begeben" oder "aufsuchen") verwendet man bei einem Körper, der sich auf einer Kreisbahn bewegt. Mit Zentripetalkraft wird entweder die resultierende Kraft ([[gleichmässige Kreisbewegung]]) oder die Normalkomponente der resultierenden Kraft (allgemeine [[Kreisbewegung]]) bezeichnet.
   
Der Begriff '''Zentripetalkraft''' ist überflüssig und verwirrend.
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Der Begriff '''Zentripetalkraft''' ist überflüssig, didaktisch fragwürdig und irreführend.
*[[Kraft|Kräfte]], also Stärken von [[Impulsstrom|Impulsströmen]] oder [[Quelle|Impulsquellen]], sollten nach der Einwirkung benannt werden. So z.B.
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*'''Überflüssig:''' [[Kraft|Kräfte]], also Stärken von [[Impulsstrom|Impulsströmen]] oder [[Quelle|Impulsquellen]], sollten nur nach der Einwirkung benannt werden. So z.B.
 
**Gravitations- oder Gewichtskraft auf einen Satelliten, der die Erde umkreist
 
**Gravitations- oder Gewichtskraft auf einen Satelliten, der die Erde umkreist
 
**elektrische Kraft auf eine Elektron, das ein Proton umkreist
 
**elektrische Kraft auf eine Elektron, das ein Proton umkreist
 
**Schnurkraft auf einen Körper, der durch eine Schnur auf einer Kreisbahn gehalten wird
 
**Schnurkraft auf einen Körper, der durch eine Schnur auf einer Kreisbahn gehalten wird
 
**Haftreibungskraft auf das Auto, das eine Kurve fährt
 
**Haftreibungskraft auf das Auto, das eine Kurve fährt
*Mit dem Begriff Zentripetalkraft werden Schüler und Studierende darauf konditioniert, die richtige Formel für die resultierende Kraft bei der [[gleichmässige Kreisbewegung|gleichmässigen Kreisbewegung]] zu verwenden, ohne sich Gedanken über die Art der Kräfte oder die Richtung der Beschleunigung zu machen.
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*'''Didaktisch fragwürdig:''' Mit dem Begriff Zentripetalkraft werden Schüler und Studierende darauf konditioniert, die richtige Formel für die resultierende Kraft bei der [[gleichmässige Kreisbewegung|gleichmässigen Kreisbewegung]] zu verwenden, ohne sich Gedanken über die Art der Kräfte oder die Richtung der Beschleunigung zu machen.
*Schüler und Studierende assozieren den Begriff Zentripetalkraft gern mit der auf rotierenden Bezugssystemen einzuführenden Grösse [[Zentrifugalkraft]]. Dieser geistige Kurzschluss führt dann zu einer ganzen Reihe von Fehlaussagen wie
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*'''Irreführend:''' Schüler und Studierende assozieren den Begriff Zentripetalkraft gern mit der auf [[rotierendes Bezugssystem|rotierenden Bezugssystemen]] einzuführenden Grösse [[Zentrifugalkraft]]. Dieser geistige Kurzschluss führt dann zu einer ganzen Reihe von Fehlaussagen wie
 
**Zentripetal- und Zentrifugalkraft halten den Körper im Gleichgewicht (obwohl dieser normal- oder zentralbeschleunigt ist)
 
**Zentripetal- und Zentrifugalkraft halten den Körper im Gleichgewicht (obwohl dieser normal- oder zentralbeschleunigt ist)
**Zentripetal- und Zentrifugalkraft bilden ein Wechselwirkungspaar im Sinne des Newtonschen dritten Axioms (was natürlich völliger Quatsch ist)
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**Zentripetal- und Zentrifugalkraft bilden ein [[Wechselwirkung]]spaar im Sinne des dritten Newtonschen Axioms (was natürlich völliger Unsinn ist)
   
 
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Aktuelle Version vom 31. März 2007, 10:02 Uhr

Der Begriff Zentripetalkraft (lat.: petere = "sich begeben" oder "aufsuchen") verwendet man bei einem Körper, der sich auf einer Kreisbahn bewegt. Mit Zentripetalkraft wird entweder die resultierende Kraft (gleichmässige Kreisbewegung) oder die Normalkomponente der resultierenden Kraft (allgemeine Kreisbewegung) bezeichnet.

Der Begriff Zentripetalkraft ist überflüssig, didaktisch fragwürdig und irreführend.

  • Überflüssig: Kräfte, also Stärken von Impulsströmen oder Impulsquellen, sollten nur nach der Einwirkung benannt werden. So z.B.
    • Gravitations- oder Gewichtskraft auf einen Satelliten, der die Erde umkreist
    • elektrische Kraft auf eine Elektron, das ein Proton umkreist
    • Schnurkraft auf einen Körper, der durch eine Schnur auf einer Kreisbahn gehalten wird
    • Haftreibungskraft auf das Auto, das eine Kurve fährt
  • Didaktisch fragwürdig: Mit dem Begriff Zentripetalkraft werden Schüler und Studierende darauf konditioniert, die richtige Formel für die resultierende Kraft bei der gleichmässigen Kreisbewegung zu verwenden, ohne sich Gedanken über die Art der Kräfte oder die Richtung der Beschleunigung zu machen.
  • Irreführend: Schüler und Studierende assozieren den Begriff Zentripetalkraft gern mit der auf rotierenden Bezugssystemen einzuführenden Grösse Zentrifugalkraft. Dieser geistige Kurzschluss führt dann zu einer ganzen Reihe von Fehlaussagen wie
    • Zentripetal- und Zentrifugalkraft halten den Körper im Gleichgewicht (obwohl dieser normal- oder zentralbeschleunigt ist)
    • Zentripetal- und Zentrifugalkraft bilden ein Wechselwirkungspaar im Sinne des dritten Newtonschen Axioms (was natürlich völliger Unsinn ist)