Kernkraftwerk: Unterschied zwischen den Versionen
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In einem KKW wird mit der im [[Kernreaktor]] erzeugten [[Entropie]] Wasser bei hohem Druck verdampft. Dieser Dampf gibt in einem näherungsweise isentrop geführten Prozess einen Teil der mitgeführten Energie als [[Prozessleistung]] an eine [[Turbine]] ab. Danach wird der entspannte und kalt gewordene Dampf kondensiert, wobei die frei gewordene Entropie über ein Kühlsystem abgeführt werden muss. Die Stärke des vom Entropiestrom [[zugeordneter Energiestrom|mitgenommenen Energiestromes]] heisst Kühlleistung. |
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== Reaktortypen == |
== Reaktortypen == |
Aktuelle Version vom 17. Mai 2007, 18:15 Uhr
Ein Kernkraftwerk (KKW) ist eine Elektrizitätswerk zur "Gewinnung" elektrischer Energie durch Kernspaltung.
In einem KKW wird mit der im Kernreaktor erzeugten Entropie Wasser bei hohem Druck verdampft. Dieser Dampf gibt in einem näherungsweise isentrop geführten Prozess einen Teil der mitgeführten Energie als Prozessleistung an eine Turbine ab. Danach wird der entspannte und kalt gewordene Dampf kondensiert, wobei die frei gewordene Entropie über ein Kühlsystem abgeführt werden muss. Die Stärke des vom Entropiestrom mitgenommenen Energiestromes heisst Kühlleistung.
Reaktortypen
In Kernkraftwerken werden unterschiedliche Reaktortypen eingesetzt die sich im Wesentlichen durch die verwendeten Kernbrennstoffe, Kühlkreisläufe und Moderatoren unterscheiden.
Die wichtigsten sind:
- Im Leichtwasserreaktor wird gewöhnliches Wasser als Kühlmittel und Moderator verwendet. Angereichertes Uran mit einem 235U-Massenanteil zwischen etwa 1,5 und 6 Prozent dient als Brennstoff. Der Leichtwasserreaktor existiert in den Varianten Druckwasserreaktor und Siedewasserreaktor. Während beim Druckwasserreaktor das Reaktorkühlmittel in einem geschlossenen Primärkreislauf zirkuliert und mit einem Dampferzeuger Wasserdampf in einem Sekundärkreislauf erzeugt, wird beim Siedewasserreaktor das Kühlmittel direkt im Reaktordruckbehälter verdampft.
- Im Schwerwasserreaktor wird als Reaktorkühlmittel und Moderator schwere Wasser (D2O) werwendt. Weil das schwere Wasser Neutronen schlechter absorbiert als normales, kann als Brennstoff Natur-Uran mit einem Massenanteil an 235U von etwa 0,7 Prozent verwendet werden.
- Der RBMK ist ein Reaktor sowjetischer Bauart, bei dem Graphit als Moderator und Wasser als Kühlmittel eingesetzt wird. Deshalb kann er mit Uran in natürlicher Isotopen-Zusammensetzung betrieben werden. Trotz der Katastrophe von Tschernobyl sind auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion solche Reaktoren mit einigen technischen Verbesserungen weiterhin in Betrieb.
- Der Brutreaktor (Schneller Brüter) erzeugt während des Betriebs spaltbares Plutonium aus Natur-Uran und ermöglicht dadurch eine höhere Brennstoffausnutzung. Als Kühlmittel wird flüssiges Natrium eingesetzt, das die schnelle Neutronen weniger abbremst (moderiert) als Wasser.
- Der Hochtemperaturreaktor ist eine deutsche Erfindung, bei dem der Brennstoff (235U oder 232Thorium|Th) in tennisballgrossen Graphitkugeln eingeschlossen ist. Das Graphit dient als Moderator. Zur Kühlung wird Helium eingesetzt.
Brennstoff
Als Kernbrennstoff wird in den meisten heute betriebenen Kernkraftwerken angereichertes Uran (U-235-Anteil ca. 3 bis 4 %) eingesetzt. Daneben wird auch Mischoxid (MOX), ein Gemisch aus Uranoxid und Plutoniumoxid, eingesetzt. Plutonium hat eine höhere Energieausbeute, ist also effizienter als Uran. Die Verwendung von höheren Plutoniumanteilen (Pu-239) im MOX ist allerdings sowohl aufgrund der Waffenfähigkeit des Plutoniums als auch wegen des höheren Risikos umstritten.