Impulsstrom und Kraft: Unterschied zwischen den Versionen
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In den Anfängen der Mechanik untersuchte man nur Körper, die sich unter ihrer gegenseitigen Wirkung bezüglich eines leeren, absoluten Raumes bewegen. Die Kraft war damit gegeben und musste nicht weiter hinterfragt werden. Mit dem Aufkommen der technischen Mechanik im 19. Jahrhundert ist dieser Kraftbegriff auf komplexere und ruhende Systeme übertragen worden. Damit ist der Kraftbegriff eigentlich überdehnt worden. Um ihn zu retten, musste das [[Freischneiden]] als operationalisierte Methode eingeführt werden. Als Vermittler zwischen dem recht naiven Bild des Kraftpfeils, wie er sich aus der Gravitationstheorie von Newton ergibt, und dem Kraftbegriff der technischen Mechanik, kann das [[Seil]] eingesetzt werden. Weil ein Seil nur Zug aufnimmt (einachsiger Spannungszustand), kann es den Impuls nur rückwärts transportieren (Bezugsrichtung parallel zum Seil). Wirkt also ein Seil auf ein System ein, zeigt der zugehörige Kraftpfeil immer in Richtung des Seils. |
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Ausgehend vom [[Impuls]] kann heute eine Kraft im Sinne der klassischen Mechanik sauber definiert werden. Oberflächenkräfte sind als Flächenintergral über der Impulsstromdichte (negativer und transponierter Spannungstensor) definiert |
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Wer sich der Grenzen der beiden Bilder bewusst ist und zwischen den beiden Darstellungen hin und her springen kann, besitzt eine gute Grundlage, um die Mechanik wirklich zu verstehen. |
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Das [[Freischneiden|Kraftbild]] vermittelt eine objektbezogene aber koordinatenfreie Darstellung der [[Impulsbilanz]] bezüglich eines Systems. Die Impulsstrombilder stellen den Impulstransport bezogen auf ein absolutes Koordinatensystem dar. So verkörpert das Kraftbild die analytische und die Impulsstrombilder die holistische Sicht auf ein mechanisches System. |
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Version vom 22. Dezember 2008, 09:12 Uhr
Ein Kraft ist definiert als Impulsstromstärke (Oberflächenkraft) oder als Impulsquelle (Volumenkraft) bezüglich eines Systems.
Impulsstrombild
In den Impulsstrombildern wird der leitungsartige Impulsstrom komponentenweise dargestellt. Jedes der drei Bilder zeigt den Fluss von einer Komponenten des Impulses. Um die drei Impulsstrombilder zu zeichnen, muss ein raumfestes Koordinatensystem (Weltsystem) festgelegt sein. Quellen oder Senken in den Impulsbildern weisen darauf hin, wo Impuls gespeichert oder mit dem Gravitationsfeld ausgetauscht wird. Welche der beiden Möglichkeit vorliegt, wird durch die Bewegung des Weltsystems festgelegt.
Der Vorstellung eines irgendwie gearteten Kraftflusses steckt in jedem guten Konstrukteur. Leider wird dabei immer nur an den Fluss einer skalaren Menge gedacht. Weil der Impuls ein Vektor ist, muss die zugehörige Stromdichte ein Tensor zweiter Stufe sein. In den hier gezeigten Bildern werden die negativ genommenen Zeilen des Spannungstensors als Pfeile dargestellt. Der Spannungstensor ist bis auf eine wirkungslose Transposition gleich minus der Dichte des leitungsartigen Impulsstromes.
Kraftbild
In den Anfängen der Mechanik untersuchte man nur Körper, die sich unter ihrer gegenseitigen Wirkung bezüglich eines leeren, absoluten Raumes bewegen. Die Kraft war damit gegeben und musste nicht weiter hinterfragt werden. Mit dem Aufkommen der technischen Mechanik im 19. Jahrhundert ist dieser Kraftbegriff auf komplexere und ruhende Systeme übertragen worden. Damit ist der Kraftbegriff eigentlich überdehnt worden. Um ihn zu retten, musste das Freischneiden als operationalisierte Methode eingeführt werden. Als Vermittler zwischen dem recht naiven Bild des Kraftpfeils, wie er sich aus der Gravitationstheorie von Newton ergibt, und dem Kraftbegriff der technischen Mechanik, kann das Seil eingesetzt werden. Weil ein Seil nur Zug aufnimmt (einachsiger Spannungszustand), kann es den Impuls nur rückwärts transportieren (Bezugsrichtung parallel zum Seil). Wirkt also ein Seil auf ein System ein, zeigt der zugehörige Kraftpfeil immer in Richtung des Seils.
Ausgehend vom Impuls kann heute eine Kraft im Sinne der klassischen Mechanik sauber definiert werden. Oberflächenkräfte sind als Flächenintergral über der Impulsstromdichte (negativer und transponierter Spannungstensor) definiert
- [math]F_i=-\int j_{p_{ij}}dA_j=\int \sigma_{ji}dA_j[/math]
Die Gewichtskraft ist gleich dem Volumenintegral über die lokalen Gravitationsquellen
- [math]F_{G_i}=\int \varrho g_i dV[/math]
Zwei Bilder
Wer sich der Grenzen der beiden Bilder bewusst ist und zwischen den beiden Darstellungen hin und her springen kann, besitzt eine gute Grundlage, um die Mechanik wirklich zu verstehen.
Das Kraftbild vermittelt eine objektbezogene aber koordinatenfreie Darstellung der Impulsbilanz bezüglich eines Systems. Die Impulsstrombilder stellen den Impulstransport bezogen auf ein absolutes Koordinatensystem dar. So verkörpert das Kraftbild die analytische und die Impulsstrombilder die holistische Sicht auf ein mechanisches System.