Corioliskraft

Begriff

Unter dem Namen Corioliskraft versteht man in der Physk den geschwindigkeitsabhängigen Anteil der Trägheitskraft auf rotierenden Bezugsystemen. Die Corioliskraft steht normal zur Winkelgeschwindigkeit des rotierenden Bezugssystems ωS und normal zur lokal nachweisbaren Geschwindigkeit

[math]\vec F_C = 2 m (\vec v \times \vec \omega_S)[/math]

Der Begriff Corioliskraft sollte eigentlich nur auf rotierenden Systemen in Zusammenhang mit dem statischen Anteil der Trägheitskraft, der Zentrifugalkraft, verwendet werden. Im Falle der Erde tritt die Corioliskraft als eigenständiges Phänomen auf, weil die Zentrifugalkraft mit der durch die Masse der Erde erzeugten Gravitationskraft zur lokal nachweisbaren Gewichtskraft verschmilzt.

Die Corioliskraft ist in ihrer Struktur mit der Lorentzkraft vergleichbar.

Erde als rotierendes System

Die Erdoberfläche steht bis auf ein paar kleine Unebenheiten wie die Alpen oder der Himalaya überall normal zu den Feldlinien des lokal messbaren Gravitationsfeldes, d.h. die Erdoberfläche bildet eine nicht ganz glatte Äquipotenzialfläche des Gravitationsfeldes, das von der Masse selber und durch die Rotation erzeugt wird. Weil die Zentrifugalkraft als Teil des Gewichts empfungen wird oder gemäss Einstein Teil der Gewichtskraft ist, tritt die Corioliskraft als eigenständiges Phänomen auf.

Die Corioliskraft hängt nur von der Geschwindigkeit des Körpers und nicht vom Ort ab. Weil wir uns aber in der Regel nur parallel zur Erdoberfläche bewegen können und die Corioliskraft immer parallel zur Äquatorialebene gerichtet ist, also normal zur Erdachse steht, hängt unsere Wahrnehmung der Corioliskraft dennoch vom Ort oder präziser ausgedrückt von der geographischen Breite ab.

Bewegt man sich an einem beliebigen Punkt von Ost nach West, steht