Lösung zu Aviatik 2007/4: Unterschied zwischen den Versionen

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Eine [[Wärmepumpe]] fördert [[Entropie]] aus einem kalten Gebiet in ein wärmeres. Dabei wird in der Regel zusätzlich Entropie erzeugt.
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1.) Im stationären Betrieb ist der abgegebene thermische Energiestrom gleich dem aufgenommenen plus die Prozessleistung. Aus diesem [[Knotensatz]] bezüglich der Energieströme folgt
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2.) Die thermischen [[zugeordneter Energiestrom|Energieströme]] werden von den Entropieströmen über die Systemgrenze [[Energieträger|getragen]]. Aus dieser Trägerrelation (<math>I_W=TI_S</math>) folgen die Werte für die Stärken der beiden Entropieströme:
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:'''58.3 W/K''' und '''51.2 W/K'''.
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3.) Multipliziert man die Entropieproduktionsrate, die gleich der Differenz der beiden Entropieströme ist, mit der Zahl der Sekunden eines Tages, erhält man die gesamte Produktion von '''611 kJ/K'''.
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4.) Eine ideale Wärmepumpe muss den erforderlichen [[Entropiestrom]] von 58.3 W/K über eine "Temperaturhürde" von 60 K pumpen. Dazu benötigt sie folgende [[Prozessleistung]
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:<math>P=\Delta TI_S</math> = '''3.5 kW'''

Version vom 18. Juni 2008, 11:16 Uhr

Für jede Aufgabe werden maximal vier Punkte vergeben. Fehlende Einheiten, falsch gesetzte Kommas und einfache Rechenfehler führen zu einem Abzug von 0.25 Punkten. Formeln, die nach dem Zufallsprinzip hingeschrieben werden und nicht zur Lösung führen, werden nicht mit dem geringsten Bruchteil eines Punktes bewertet.

Lösung zu Aufgabe 1

1.) Das Triebwerk lädt Impuls von der Luft auf das Flugzeug um. Die Impulsbilanz bezüglich des stationär laufenden Triebwerks lautet (Flugrichtung positiv)

[math]-F_S+v_1I_{m1}+v_2I_{m2}=\dot p=0[/math]

Setzt man die beiden Massenströme gleich und nimmt die Beträge der Geschwindigkeiten, erhält man die einfache Formel

[math]F_S=(v_2-v_1)I_m[/math]

Diese Formel liefert eine Ausströmgeschwindigkeit von 300 m/s.

2.) Die Schubkraft ergibt sich aus der Impulsänderung zweier Teilströme

[math]F=(v_{2K}-v_1)\frac{I_m}{5}+(v_{2M}-v_1)\frac{4I_m}{5}[/math]

Löst man diese Beziehung nach der Geschwindigkeit des Mantelstromes auf, erhält man einen Wert von 287.5 m/s.

3.) Die vom Triebwerk an die beiden Teilströme abgegebene Leistung ist gleich

[math]P=P_1+P_2=\frac 12 (v_{2K}^2-v_1^2)\frac{I_m}{5}+\frac 12 (v_{2M}^2-v_1^2)\frac{4I_m}{5}[/math] = 11.25 MW

Würde der gesamte Gassstrom mit 300 m/s austreten, betrüge die Leistung nur 11 MW.

4.) Die Leistung einer Kraft ist gleich dem Skalarprodukt aus Kraft und Geschwindigkeit. Dies ergibt sich aus der grundlegenden Zusammenhang zwischen leitungsartigem Impulsstrom und zugeordnetem Energiestrom. Weil hier Kraft und Geschwindigkeit kollinear sind, ist die Leistung einfach zu berechnen

[math]P(F)=Fv_1[/math] = 10 MW

Lösung zu Aufgabe 2

Eine Wärmepumpe fördert Entropie aus einem kalten Gebiet in ein wärmeres. Dabei wird in der Regel zusätzlich Entropie erzeugt.

1.) Im stationären Betrieb ist der abgegebene thermische Energiestrom gleich dem aufgenommenen plus die Prozessleistung. Aus diesem Knotensatz bezüglich der Energieströme folgt

[math]I_{W1}=I_{W2}-P[/math] = 20 kW - 5.5 kW = 14.5 kW

2.) Die thermischen Energieströme werden von den Entropieströmen über die Systemgrenze getragen. Aus dieser Trägerrelation ([math]I_W=TI_S[/math]) folgen die Werte für die Stärken der beiden Entropieströme:

58.3 W/K und 51.2 W/K.

3.) Multipliziert man die Entropieproduktionsrate, die gleich der Differenz der beiden Entropieströme ist, mit der Zahl der Sekunden eines Tages, erhält man die gesamte Produktion von 611 kJ/K.

4.) Eine ideale Wärmepumpe muss den erforderlichen Entropiestrom von 58.3 W/K über eine "Temperaturhürde" von 60 K pumpen. Dazu benötigt sie folgende [[Prozessleistung]

[math]P=\Delta TI_S[/math] = 3.5 kW