Widerstand und Speicher

Schema der Hydraulik beim A340

Der Airbus A340 besitzt drei unabhängige Hydraulikkreise (3000 psi), die mit blau (blue), grün (green) und gelb (yellow) bezeichnet werden. Das Schema zeigt, wie die drei Hydrauliksysteme mit Energie beladen werden. Das grüne System kann von zwei Triebwerken, einer elektrischen Pumpe und einer Windturbine, Ram Air Turbine (RAT) genannt, angetrieben werden. Das blaue System wird von einem weiteren Triebwerk und bei Ausfall des Triebwerkes von einer elektrischen Pumpe mit Energie beladen. Das gelbe System erhält seine Energie vom vierten Triebwerk und einer elektrischen Pumpe. Im Normalfall liefern nur die Triebwerke Energie an das hydraulische System. Mit der Handpumpe des gelben Systems kann notfalls die Gepäckraumtür geöffnet werden. Jede Operation, wie z.B. das Fahrwerk ausfahren, kann von zwei hydraulischen Systemen ausgeführt werden. Diese Redundanz dient der Sicherheit.

Ein Teil der Energie wird in den Leitungen dissipiert. Zudem besitzt jedes System mindestens einen Hydraulikspeicher (Accumulator), der kurzfristig Energie liefern kann und die Druckspitzen glättet. Mit je einer Eigenschaft der Leitungen und der Speicher, dem Widerstand bzw. der Kapazität, wollen wir uns in dieser Vorlesugn beschäftigen.

Widerstand

Eine Flüssigkeit, die langsam durch ein Rohr strömt, fliesst in der Rohrmitte am schnellsten. Aussen bleibt sie an den Rohrwänden haften (Benetzung). Dazwischen schieben sich die einzelnen Schichten wie die Häute einer zylinderförmigen Zwiebel übereinander. Dieses Strömungsverhalten nennt man laminar. Einfach strukturierte Flüssigkeiten, sogenannte Newtonsche Fluide, bilden bei laminarer Strömung ein parabelförmiges Geschwindigkeitsprofil. Erhöht man den Durchsatz beginnen sich einzelne Wirbel zu bilden. Mit zunehmendem Volumenstrom treten immer mehr Wirbel auf, bid die Strömung völlig chaotisch ist.

In einer laminar strömenden Flüssigkeit, nimmt die die Druckdifferenz über einem bestimmten Rohrstück proportional mit der Stärke des Volumenstroms zu. Diesen Proportionalitätsfaktor nennen Strömungswiderstand und bezeichnen ihn mit RV

[math]\Delat p = R_V I_V[/math]

Bei einer turbulenten Strömung steigt die Druckdifferenz quadratisch mit der Volumenstromstärke. Bezeichnen wir den Proportionalitätsfaktor mit einem k, kann das turbulente Widerstandsverhalten wie folgt beschrieben werden

[math]\Delat p = k I_V[/math]

Der Strömungswiderstand RV hat die Einheiten Pas/m3, der turbulente Faktor k wird in Pas2/m6 gemessen.

In erster Näherung darf man nun behaupten, dass die Strömung in einem Rohr so lange laminar bleibt, bis der turbulente Druckabfall über einem Rohr grösser wird als der laminar. Sobald dies eintritt, schlägt die Strömung von laminar auf turbulent um. Diese Bedingung liefert einen Wert für den kritischen Strom

[math]I_{V_{krit}} = \frac {R_V}{k}[/math]

bzw. den kritischen Druck

[math]\Delta p_{krit} = \frac {R_V^2}{k}[/math]

Diese Abschätzung trifft nur ungefähr zu, weil der Umschlag von laminar auf turbulent nicht bei einer ganz bestimmten Volumenstromstärke erfolgt. Der Übergang von laminar auf turbulent erfolgt vielmehr schleichend in einem gewissen Bereich.

Widerstand

dissipierte Leistung

Kapazität

gespeicherte Energie