Raum
Der Raum ist eine grundlegende Komponente unserer Vorstellung von Wirklichkeit. Philosophen und Naturwissenschaftler haben ihre Idee, Umschreibung oder Definition von Raum immer wieder hinterfragt, revidiert und ergänzt. Strittig ist bis heute, ob der Raum „an sich“, unabhängig von Körpern und unserer Wahrnehmung (Objekte und wahrnehmendes Subjekt) existiert.
Aristoteles
Aristoteles definierte den Raum als ""unmittelbare, unbewegliche Grenze des Umfassenden", verstand also unter dem Raum (auch Ort genannt) das Gebiet, das ein Körper einnimmt. Bewegt sich nun ein Körper (z.B. ein Fussball) durch die Luft, geht der Raum nicht mit, sondern der Körper kommt an einen andern Ort, geht also in ein anderes Raumgebiet über. Weil der Raum direkt mit der Existenz eines Raum füllenden Körpers verknüpft ist, gibt es gemäss Aristoteles keine Leere (Vakuum). Raum ohne eingeschlossene Körper ist gemäss Aristoteles nicht denkbar und kann somit auch nicht existieren, d.h. die Natur hat Angst vor leeren Räumen (Horror vacui).
Mittelalter
Newton
Isaac Newton hat den Raum als unbegrenzten Kasten mit sechs in die Unendlichkeit hinaus geschobene Wände definiert. In seinen Philosophiae Naturalis Principia Mathematica schreibt er: "Zeit, Raum, Ort und Bewegung als allen bekannt, erkläre ich nicht. Ich bemerke nur, dass man gewöhnlich diese Grössen nicht anders als in Bezug auf die Sinne auffasst und so gewisse Vorurteile entstehen, zu deren Aufhebung man sie passend in absolute und relative, wahre und scheinbare, mathematische und gewöhnliche unterscheidet.. . Der absolute Raum bleibt vermöge seiner Natur und ohne Beziehung auf einen äusseren Gegenstand stets gleich und unbeweglich. Der relative Raum ist ein Mass oder ein beweglicher Teil des ersteren, welcher von unsern Sinnen durch seine Lage gegen andere Körper bezeichnet und gewöhnlich für den unbeweglichen Raum genommen wird."
Die Newtonsche Raumvorstellung lässt sich nicht von seiner Mechanik trennen.