Lösung zu Aviatik 2007/3
- Der konvektive Energietransport erfolgt in vier Teilen. Drei dieser vier Terme sind mechanisch begründet. Der vierte Term beschreibt die innere Energie des Fluids [math] I_W=\left(p+\varrho g h+\frac \varrho 2 v^2+\varrho_W\right)I_V=\left(\frac p \varrho+gh+\frac {v^2}{2}+w\right)I_m[/math]. In der hier gestellten Aufgabe sind nur die drei mechanischen Terme zu berücksichtigen.
- Die Ausflussgeschwindigkeit ergibt sich aus der "Umwandlung" von potentieller in kinetische Energie. Dies beschreibt das Ausflussgesetz von Torricelli mit fünf Meter "Fallhöhe" [math]v=\sqrt{2gh}[/math] = 9.9 m/s.
- Zur Beantwortung dieser Frage formuliert man das Gesetz von Bernoulli für den tiefsten und den fraglichen Punkt [math]p_1+\varrho gh_1+\frac \varrho 2 v_1=p_2+\varrho gh_2+\frac \varrho 2 v_2[/math]. Nun sind die beiden Geschwindigkeiten gleich gross und die Höhe in Punkt 1 darf gleich Null gesetzt werden. Weil der Über- oder Unterdruck gefragt ist, muss der Druck in Punkt 1 auf Null gesetzt werden. Daraus folgt [math]p_{2e}=-\varrho g h_2[/math] = -0.196 bar.
- Die Stärke des Volumenstromes ist gleich Querschnitt mal mittlere Strömungsgeschwindigkeit, was hier 13.7 l/s ergibt.
- Dem ausfliessenden Wasser kann der folgende Energiestrom zugeordnete werden [math] I_W=\left(p+\varrho g h+\frac \varrho 2 v^2\right)I_V[/math]. Um die dissipierte Leistung zu berechnen, bildet man die Differenz zwischen der kinetischen Energiedichte im reibungsfreien und im reibungsbehafteten Fall und mulitpliziert diesen Wert mit dem effektiv auftretenden Volumenstrom [math]P=\left(\frac \varrho 2 v_{ideal}^2-\frac \varrho 2 v_{real}^2\right)I_V[/math] = 337 W.
- Die Schubkraft ist gleich [math] F_S=(v_2-v_1)I_m[/math] und die vom Triebwerk auf den Luftstrom zu übertragende Leistung [math] P=\frac 12\left(v_2^2-v_1^2\right)I_m=\frac{v_1+v_1}{2}F_S[/math].
- [math]v_2=v_1+\frac{F_S}{I_m}[/math] = 250 m/s + 80 m/s = 330 m/s
- [math] P=\frac{v_1+v_1}{2}F_S[/math] = 19.72 MW
- [math] F_S=(v_{2K}-v_1)\frac {I_m}{5}+(v_{2M}-v_1)\frac {4I_m}{5}[/math]. Daraus folgt [math] v_{2K}=\frac{5F_S}{4I_m}+\frac{5v_1}{4}_\frac{v_{2K}}{4}[/math] = 312.5 m/s
- [math]P =\frac 12\left(v_{2K}^2-v_1^2\right)\frac{I_m}{5}+\frac 12\left(v_{2M}^2-v_1^2\right)\frac{4I_m}{5}[/math] = 8.288 MW + 11.95 MW = 20.24 MW.
- Eine Wärmepumpe fördert Entropie. Dazu benötigt sie elektrische Energie.
- Der thermisch abgegebene Energiestrom ist 5 mal stärker als die totale Prozessleistung. Folglich beträgt die Prozessleistung 2 kW und der vom Kältebad her zufliessende Energiestrom hat eine Stärke von 8 kW.
- Der vom Kältebad zufliessende Entropiestrom hat eine Stärke von [math]I_{S1}=\frac{I_{W1}}{T_1}[/math] = 27.3 W/K. Der an den Heizwasservorlauf abfliessende Entropiestrom ist gleich [math]I_{S2}=\frac{I_{W2}}{T_2}[/math] = 31.95 W/K. Die Differenz zwischen diesen beiden Stromstärken von 4.6 W/K entspricht der Produktionsrate.
- Eine ideale Wärmepumpe benötigt eine Prozessleistung von [math] P=(T_2-T_1)I_S[/math] = 639 W. Die Differenz von 1361 W zur effektiven Leistung von 2 kW ist die Verlustleistung.
- Bei verlustfreiem, reversiblem Betrieb gilt [math] COP=\frac{I_{W2}}{P}=\frac{T_2I_S}{(T_2-T_1)I_S}=\frac{T_2}{T_2-T_1}[/math] = 15.65.
- Die von einem Körper beim isobaren Heizen oder Kühlen aufgenommene bzw. abgegebene Wärme ist gleich der Änderung der Enthalpie.
- [math]\Delta H=m\left(c_W(T_s-T_1)-q+c_E(T_2-T_s)\right)[/math] = -91.96 MJ und [math]\Delta S=m\left(c_W\ln\frac{T_s}{T_1}-\frac{q}{T_s}+c_E\ln\frac{T_2}{T_s}\right)[/math] = -335.9 kJ/K
- Die von der Wärmepumpe aufzunehmende Entropie ist gleich der vom Wasser abzugebenden Energie dividiert durch die Eingangstemperatur [math] S_{Pumpe}=\frac{\Delta H}{T_{unten}}[/math] = 378.4 kJ/K. Die aufzuwendende Pumparbeit ist dann gleich [math] W=(T_{oben}-T_{unten})S_{Pumpe}[/math] = 22.7 MJ
- Die an die Umwelt übertragene Wärme ist gleich Wth = 91.96 MJ + 22.7 MJ = 114.66 MJ. Diese Energie wird zusammen mit [math] S_{Umwelt}=\frac{W_{th}}{T_{Umwelt}}[/math] = 391.3 kJ/K der Umwelt zugeführt. Ein Vergleich mit der von der Wärmepumpe geförderten Entropie zeigt, dass 13 kJ/K produziert worden ist.
- Die Umwelt gibt weniger Entropie ab, als das Wasser aufnimmt. Der Unterschied muss produziert werden [math] S_{prod}=\Delta S-\frac{\Delta H}{T_{Umwelt}}[/math] = 335.9 kJ/K - 313.8 kJ/K = 22 kJ/K
- Mischt man heisses und kaltes Wasser, bleibt die Energie (Enthalpie) im Idealfall erhalten. Die Gesamtentropie nimmt aber in jedem Fall zu, weil bei jedem irreversiblen Vorgang Entropie erzeugt wird.
- Weil das heisse Wasser von 80°C auf 40°C abgekühlt und das kalte von 15°C auf 40°C erwärmt wird, beträgt der Heisswasseranteil 8/13. Folglich können mit den 400 Litern heisses Wasser 1040 Liter Badewasser gemischt werden.
- Die dabei Produzierte Entropie ist gleich [math]\Delta S=m_1 c\ln{\frac{T_m}{T_1}}+m_2 c\ln{\frac{T_m}{T_2}}[/math] = 21.66 kJ/K
- Änderungen im Heisswasser: [math]\Delta H=mc(T_m-T_1)[/math] = - 67.04 MJ und [math]\Delta S=mc\ln{\frac{T_m}{T_1}}[/math] = -201.6 kJ/K; Energieabgabe an die Umwelt [math]W_{th}=-\Delta S T_{Umwelt}[/math] = 58.06 MJ; nutzbare Energie Wnutz = 67.04 MJ - 58.06 MJ = 8.98 MJ.