Leistungszahl

Aus SystemPhysik

Die Leistungszahl oder Leistungsziffer ε vergleicht den von einer Wärmepumpe abgegebenen thermischen Energiestrom mit der dazu notwendigen Leistung

[math]\epsilon=\frac{I_{W2}}{P}[/math]

Motivation

Die Leistungszahl setzt die Heizleistung (abgegebener thermischer Energiestrom) der Wärmepumpe in Relation zur Heizleistung eines total dissipativen Prozesses. Eine Wärmepumpe fördert Entropie von einem kalten in das zu beheizende System. Dazu muss von einem primären Prozess (meist elektrisch) eine bestimmte Prozessleistung zur Verfügung gestellt werden. Die Energiebilanz bezüglich einer stationär arbeitenden Wärmepumpe lautet dann

Wärmepumpe: [math]I_{W2}=P+I_{W1}[/math]

In einem total dissipativen Prozess, wie er z.B. in einer Widerstandsheizung statt findet, entspricht der abgegebene Energiestrom der dissipierten Leistung

Widerstandsheizung: [math]I_{W2}=P[/math]

Die Leistungszahl vergleicht demnach lediglich den Erfolg (thermischer Energiestrom) mit dem Aufwand (Prozessleistung).

ideale Wärmepumpe

Eine ideale Wärmepumpe fördert die Entropie reversibel, also ohne Entropieproduktion aus einem kalten in ein warmes Gebiet. Folglich sind zu und weg fliessender Entropiestrom gleich stark. Formt man die Energieströme mit Hilfe der Energiezuordnung und ersetzt die Prozessleistung durch Strom mal Förderhöhe (Entroppiestrom mal Temperaturdifferenz), erhält man

[math]\varepsilon_C=\frac{I_{W2}}{P}=\frac{T_2I_S}{(T_2-T_1)I_S}=\frac{T_2}{T_2-T_1}[/math]

Die ideale Leistungszahl wird in Anlehnung an den Carnot-Zyklus auch Carnot-Leistungszahl genannt.

Wirkungsgrad

Die Leistungszahl setzt den Ertrag (Wärmezufuhr) in Relation zum Aufwand (Pumpleistung). Im Gegensatz dazu vergleicht der Wirkungs- oder Gütegrad die reale mit der idealen Leistungszahl.

[math]\eta=\frac{\varepsilon}{\varepsilon_C}[/math]

Der Wirkungsgrad ist bei einer idealen, reversibel arbeitenden Wärmepumpe gleich eins.

Kühlen