Massenkraft

Der Begriff Massenkraft beruht auf einer Fehlinterpretation der Mechanik. Das Grundgesetz der Mechanik, auch unter dem Namen zweites Newtonsches Axiom bekannt, umfasst die Impulsbilanz sowie die kinematische Verknüpfung (kapazitives Gesetz)

[math]\sum_i \vec F_i +\vec F_G=\dot \vec p=m\dot\vec v[/math]

Wie in der Elektrizitätslehre, wo man bei einem Kondensator den Strom oder die Spannung aufprägen kann, sind auch in der Mechanik zwei "Beschaltungen" möglich

  • Impulsstrom gegeben: Die Grösse der einwirkenden Kraft ist entweder durch den Ort und die Geschwindigkeit des Körpers gegeben oder wird von aussen aufgeprägt.
  • Geschwindigkeit gegeben: Die Bewegung des Körpers wird durch eine Führung (Schienen, Gestänge oder andere Führung) erzwungen. In diesem Fall ist der zeitliche Verlauf der Geschwindigkeit und damit auch der Beschleunigung gegeben. Die Änderungsrate des Impulses (resultierende Kraft) ist dann eine direkte Folge der aufgezwungenen Bewegung. Weil die resultierende Kraft kinematisch gegeben und gleich Masse mal Beschleunigung, wird sie dann als Massenkraft bezeichnet.

Der Begriff Massenkraft ist überflüssig und irreführend. Die Kräfte, welche den Impulstrom zwischen Körper und Führung beschreiben, sind dagegen real. Weil Grösse und Richtung dieser Kräfte von der erzwungenen Bewegung des Körpers abhängen, sollten sie als Führungskräfte bezeichnet werden.