Drehimpulsquelle und Bahndrehimpuls: Unterschied zwischen den Versionen

Zeile 38: Zeile 38:
   
 
==Hebelgesetz==
 
==Hebelgesetz==
[[Bild:Galgen.png|thumb|Impulsstrom induziert Drehimpulsstrom]]In einem verdrehten Balken fliesst der Drehimpuls in seine Bezugsrichtung, in einem gebogenen Balken seitwärts. Nun muss jeder Drehimpulsstrom durch Impulsstöme begrenzt werden (ein umhüllender Wirbelstrom der gleichen Komponente bei Torsion, bei Biegung zwei Berandungsströme). Diese bildhafte Vorstellung ist korrekt, aber leider noch nicht umfassend. Wie beim Impuls treten beim Drehimpuls neben den eigentlichen Strömen auch noch Quellen auf. Diese Quellen werden durch das Hebelgesetz beschrieben.
+
[[Bild:Galgen.png|thumb|Impulsstrom induziert Drehimpulsstrom]]In einem verdrehten Balken fliesst der Drehimpuls in seine Bezugsrichtung, in einem gebogenen Balken seitwärts. Nun muss jeder Drehimpulsstrom durch Impulsstöme begrenzt werden (ein umhüllender Wirbelstrom bei Torsion, bei Biegung zwei Berandungsströme). Diese bildhafte Vorstellung ist korrekt, aber leider noch nicht umfassend. Wie beim Impuls treten beim Drehimpuls neben den eigentlichen Strömen auch noch Quellen auf. Diese Quellen werden durch das [[Hebelgesetz]] beschrieben.
   
Betrachten wir dazu ein Körper, der an einem Galgen hängt. Der Galgen muss den vom Graviationsfeld zugeführten ''z''-Impuls ableiten. Im Seil herrscht Zug, weil der Impuls gegen seine Bezugsrichtung abgeführt wird. Im Querbalken erzeugt dieser Impulsstrom eine Hebelwirkung. Diese Wirkung erklären wir nun mit Hilfe einer Drehimpulsquelle, der Stärke proportional zur Stärke des Impulsstromes und proportional zur Distanz, um die dieser Impulsstrom guer zur Bezugsrichtung fliesst. Der gegen die ''x''-Achse fliessende ''z''-Impulsstrom würde den Galgen in negativer Richtung um die ''y''-Achse in Rotation versetzen, wenn dieser nicht im Boden verankert wäre. Die Stärke der Drehimpulssenke ist demnach gleich
+
Betrachten wir dazu ein Körper, der an einem Galgen hängt. Der Galgen muss den vom Graviationsfeld zugeführten ''z''-Impuls ableiten. Im Seil herrscht Zug, weil der Impuls gegen seine Bezugsrichtung abgeführt wird. Im Querbalken erzeugt dieser Impulsstrom eine Hebelwirkung. Der dort gegen die ''x''-Achse fliessende ''z''-Impulsstrom würde den Galgen in negativer Richtung um die ''y''-Achse in Rotation versetzen, wenn dieser nicht im Boden verankert wäre. Wir erklären nun diese Wirkung mit Hilfe einer Drehimpulssenke (negative Quelle), deren Stärke proportional zur Stärke und zur seitlichen Versetzung des Impulsstromes ist
   
 
:<math>\Sigma_{Ly}=\Delta x I_{pz}</math>
 
:<math>\Sigma_{Ly}=\Delta x I_{pz}</math>
   
Hier sind sowohl die Quelle als auch ''&Delta;'' negative Grössen. Die Drehimpulssenke wird nun vom Boden her gespiesen. Deshalb erfährt der vertikale Teil des Galgens eine konstante Biegung. Im horizontalen Teil nimmt die Biegung in Richtung der ''x''-Achse ab.
+
Hier sind sowohl die Drehimpulssenke ''&Sigma;<sub>Ly</sub>'' als auch ''&Delta;x'' negative Grössen. Die Drehimpulssenke wird nun vom Boden her gespiesen. Deshalb erfährt der vertikale Teil des Galgens eine konstante Biegung. Im horizontalen Teil nimmt die Biegung in Richtung der ''x''-Achse ab. Im vertikalen Teil des Galgens fiesst der von der Last herkommende ''z''-Impuls nach unten. Dieser primäre Impulsstrom wird durch einen viel stärkeren Kreisstrom überlagert, welcher den von unten nach oben fliessenden Drehimpulsstrom berandet.
   
Eine in positive ''x''-Richtung fliessender ''z''-Impulsstrom würde demnach eine ''y''-[[Drehimpulsquelle]] erzeugen. Zudem induziert ''x''-Impuls, der in ''z''-Richtung fliesst eine zusätzliche Senke des ''y''-Drehimpulses. Fasst man beide Einflüsse zusammen, erhält man
+
Eine in positive ''x''-Richtung fliessender ''z''-Impulsstrom würde gemäss der oben formulierten Beziehung eine ''y''-[[Drehimpulsquelle]] erzeugen. Nun induziert auch ein ''x''-Impulsstrom, der in ''z''-Richtung fliesst eine Senke bezüglich des ''y''-Drehimpulses. Fasst man beide Einflüsse zusammen, erhält man
   
 
:<math>\Sigma_{Ly}=\Delta x I_{pz}-\Delta z I_{px}</math>
 
:<math>\Sigma_{Ly}=\Delta x I_{pz}-\Delta z I_{px}</math>
   
[[Bild:Kraeftepaar.png|thumb|Kräftepaar auf einen Körper]]Indem man die Indices ''x'',''y'' und ''z'' zyklisch verauscht, erhält man ein Vektorprodukt in Komponenten dargestellt. Tritt nun ein beliebiger Impulsstrom in einen Körper ein und an einer andern Stelle wieder aus, bilden die beiden Stromstärken ein '''[[Kräftepaar]]''' ('''''F''''', -'''''F'''''). Diesem Kräftepaar darf nun ein Drehmomen zugeordnet werden, das für die von diesem Strom erzeugte Drehimpulsquelle steht
+
[[Bild:Kraeftepaar.png|thumb|Kräftepaar auf einen Körper]]Indem man die Indices ''x'', ''y'' und ''z'' zyklisch verauscht, erhält man ein Vektorprodukt in Komponenten dargestellt. Dieses Vektorprodukt beschreibt das Drehmoment eines Kräftepaares. Tritt nämlich ein beliebiger Impulsstrom in einen Körper ein und an einer andern Stelle wieder aus, bilden die Stromstärken an der Ein- und Austrittsfläche ein '''[[Kräftepaar]]''' ('''''F''''', -'''''F'''''). Die durch den querfliessenden Impuls erzeugte Drehimpulsquelle darf nun als Drehmoment dem Kräftepaar zugeordnet werden
   
 
:<math>\vec M=\vec r\times\vec F</math>
 
:<math>\vec M=\vec r\times\vec F</math>
   
 
Hier zeigt der Vektor '''''r''''' von der als negativ bezeichneten zur positiven Kraft des Paares.
 
Hier zeigt der Vektor '''''r''''' von der als negativ bezeichneten zur positiven Kraft des Paares.
  +
  +
Beim waagrechten, zweiarmigen Hebel mit angehängten Lasten, fliessen von beiden Seiten zwei ''z''-Impulsströme gegen die Drehachse. Dabei erzeugt der in positive ''x''-Richtung fliessende Strom eine Quelle und der von der andern Seite her kommende Strom eine Senke bezüglich des ''y''-Drehimpulses. Zum Ausgleich muss im Hebel ''y''-Drehimpuls von den Quellen zu den Senken, also in ''x''-Richtung, transportiert werden. Dieser Drehimpusstrom nimmt von der Einleitung des einen ''z''-Impulsstromes her gegen die Drehachse linear zu, um dann bis zur Stelle, wo der andere ''z''-Impulsstrom eingeleitet wird, wieder auf Null abzufallen. Das Hebelgesetz sorgt dafür, dass sich die Quellen und Senken die Waage halten. Die den Drehimpulsstrom begrenzenden ''x''-Impulsströme belasten den Hebel auf Zug (Oberseite des Hebels] und auf Druck (Unterseite des Hebels), wobei diese Stromstärken bei der Drehachse am stärksten sind. Dort würde der Hebel bei Überlast auch brechen.
   
 
==Brücken==
 
==Brücken==

Version vom 16. Januar 2008, 14:42 Uhr

Ein System kann Impuls speichern und auf drei verschiedene Arten austauschen. Die Stärke des leitungsartigen Impulstransports bezüglich der Systemoberfläche und des quellenartigen Austausches mit dem Gravitationsfeld nennt man Kraft. Eine analoge Unterscheidung macht beim Drehimpuls wenig Sinn, weil der Drehimpuls nicht lokalisierbar ist. Eine Dichte oder eine Stromdichte wie bei der elektrischen Ladung, dem Impuls oder der Entropie lässt sich beim Drehimpuls nicht definieren.

Geht man aber von ganzen Bauteilen aus, darf sehr wohl ein Drehimpulsinhalt, ein Drehimpulsstrom oder eine Drehimpulsquelle definiert werden. Drehimpuls kann aber auch in der gegenseitigen Bewegung zweier Körper als Bahndrehimpuls gespeichert sein.

Lernziele

Drehimpulsströme

Drehimpulskreisstrom in einer Ständerbohrmaschine

Drehimpuls, der in einer Antriebswelle in seine eigene Richtung transportiert wird, verdreht die Welle zu einer Linksschraube. Wird ein Stab in Richtung einer Rechtsschraube verformt, fliesst der Drehimpuls gegen seine Bezugsrichtung. Drehimpulsströme werden wie elektrische Ströme oft im Kreis herum geführt, wie man am Beispiel der Ständerbohrmaschine gut erkennen kann. Sobald der Bohrer am Werkstück ansetzt, bildet sich ein Keisstrom aus. Dabei belädt der Motor den Drehimpulsstrom mit der Energie, die dieser bei der Schneide des Bohrers wieder frei setzt. Verfolgt man den ganzen Kreis, stellt man fest, dass der Drehimpulsstrom beim vorwärts und rückwärts Fliessen das Bauteil auf Torsion beansprucht. Im Bohrtisch und der Halterung des Motors erzeugt der seitwärts fliessende Drehimpuls dagegen Biegung. Legt man eine Schnitt- oder Referenzfläche quer zum Drehimpulsstrom, nennt man die beiden so erzeugten Drehmoment je nach Belastung Torsionsmoment oder Biegemoment.

Torsion

Drehimpulsströme lassen sich nur indirekt, über die sie begleitenden Impulsströme nachweisen. Wird ein Bauteil auf Torsion belastet, muss der Drehimpulsstrom von einem Impulsstrom umhüllt sein. Wählt man die z-Achse in Richtung des Drehimpulstransportes, wird die in z-Richtung fliessende Drehimpulskomponente von einem z-Impulsstrom vollständig umhüllt. Stellt man sich die Stromlinien des Impulswirbels als Höhenlinie vor, entspricht das Volumen des zugehörigen Berges der Stärke des Drehimpulsstroms. Im geschlossenen Rohr zeichnen die Stromlinien des Impulswirbels einen voluminösen Tafelberg, während beim offenen U-Rohr nur eine atollförmige Struktur mit kleinem Volumen zu erkennen ist. Deshalb ist ein offenes U-Profil viel weniger torsionssteif als ein geschlossenes Rohr. Eine analoge "Verweichlichung" stellt sich ein, wenn man ein Kartonrohr längs einer Mantellinie aufschlitzt. Der vorher um das ganze Rohr fliessende Impulsstrom wird beim Schlitz zur Umkehr gezwungen. Mit dem Aufschneiden des Rohres wird aus dem brieten Tafelberg wieder ein schmales Atoll. Weil man die Dichte eines quer fliessenden Impulsstromes Schubspannung nennt, spricht der Ingenieur hier von der Schubflussumkehr beim Schlitz.

Biegung

Verteilung der Impulsströme bei Biegung

Drehimpuls, der quer zu seiner Bezugsrichtung fliesst, belastet das Bauteil auf Biegung. Dabei begrenzen seitlich verlaufende Impulsströme den Drehimpulstransport. Fliesst zum Beispiel z-Drehimpuls in x-Richtung, muss dieser Transport auf beiden Seiten, also in y-Richtung, durch einen x-Impulsstrom begrenzt sein. Ein H-Balken ist deshalb besonders biegesteif, weil in seinen Gurten grosse Impulsströme fliessen können. In einem Gurt fliesst der Impulsstrom vorwärts (Druck) und im andern rückwärts (Zug). So kann zwischen den beiden Impulsströmen ein starker Drehimpulsstrom fliessen. Ein Vierkantprofil hat eine ähnliche Biegesteifigkeit wie der H-Träger, weist aber - wie weiter oben schon erklärt worden ist - eine viel grössere Torsionssteifigkeit auf.

Bei einem massiven Balken nehmen die Zug- und Druckspannungen mit dem Abstand zu den neutralen Fasern zu. Die Impulsströme sind demnach um so intensiver, je weiter entfernt sie von den unbelasteten Fasern durch den Balken fliessen. Man darf nun analog zur Torsion behaupten, dass der Drehimpulstrom in der Mitte des Querschnitts, bei den neutralen Fasern, am stärksten ist und nach aussen progressiv abnimmt: der Drehimpuls wird dort am meisten geschwächt, wo die grössten Impulsstromdichten auftreten. An den beiden Aussenflächen, dort wo die Impulsströme am intensivsten sind, geht der Drehimpulsstrom auf Null zurück.

Spiegel

Betrachtet man die Bohrmaschine im Spiegel, fliesst der Drehimpuls in die andere Richtung, da im Spiegel eine Links- in eine Rechtsschraube übergeht. Weil gleichzeitig die Winkelgeschwindigkeit das Vorzeichen vertauscht, ändert sich am Energietransport nichts. Hinter dem Spiegel verwandelt sich ein rechtshändiges Koordinatensystem in ein linkshändiges, rechtsdrehende Propeller werden zu linksdrehenden und die Magnetfelder umhüllen den Strom im entgegen gesetzten Sinn. Dennoch ist die Welt hinter dem Spiegel für uns in Ordnung. Erst die neuere Physik hat gezeigt, dass es Prozesse gibt, die hinter dem Spiegel anders verlaufen als in der realen Welt.

Getriebe

Planetengetriebe

Bei jedem Getriebe treffen mindestens drei Drehimpulsströme aufeinander. Im Getriebe wird die Energie von einem Drehimpulsstrom auf einen andern umgeladen, wobei oft ein Drehimpulstrom ohne Energiebeladung über das Gehäuse fliesst. Anders beim Planetengetriebe! Da werden alle drei Drehimpulsströme über Wellen zu- oder abgeleitet. Da im stationären Betrieb der Knotensatz als Drehimpulsbilanz genügt, ist beim Planetengetriebe die Summe über alle drei Drehmomente gleich Null

[math]M_S+M_H+M_T=0[/math]

Arbeitet das Getriebe reibungsfrei, ist die Summe über alle Energieströme (Leistungen der Drehmomente) ebenfalls gleich Null

[math]\omega_S M_S+\omega_H M_H+\omega_T M_T=0[/math]

Diese zwei Gleichungen verknüpfen zusammen mit der kinematischen Grundgleichung sechs Grössen (drei Winkelgeschwindigkeiten und drei Drehmomente).

Hebelgesetz

Impulsstrom induziert Drehimpulsstrom

In einem verdrehten Balken fliesst der Drehimpuls in seine Bezugsrichtung, in einem gebogenen Balken seitwärts. Nun muss jeder Drehimpulsstrom durch Impulsstöme begrenzt werden (ein umhüllender Wirbelstrom bei Torsion, bei Biegung zwei Berandungsströme). Diese bildhafte Vorstellung ist korrekt, aber leider noch nicht umfassend. Wie beim Impuls treten beim Drehimpuls neben den eigentlichen Strömen auch noch Quellen auf. Diese Quellen werden durch das Hebelgesetz beschrieben.

Betrachten wir dazu ein Körper, der an einem Galgen hängt. Der Galgen muss den vom Graviationsfeld zugeführten z-Impuls ableiten. Im Seil herrscht Zug, weil der Impuls gegen seine Bezugsrichtung abgeführt wird. Im Querbalken erzeugt dieser Impulsstrom eine Hebelwirkung. Der dort gegen die x-Achse fliessende z-Impulsstrom würde den Galgen in negativer Richtung um die y-Achse in Rotation versetzen, wenn dieser nicht im Boden verankert wäre. Wir erklären nun diese Wirkung mit Hilfe einer Drehimpulssenke (negative Quelle), deren Stärke proportional zur Stärke und zur seitlichen Versetzung des Impulsstromes ist

[math]\Sigma_{Ly}=\Delta x I_{pz}[/math]

Hier sind sowohl die Drehimpulssenke ΣLy als auch Δx negative Grössen. Die Drehimpulssenke wird nun vom Boden her gespiesen. Deshalb erfährt der vertikale Teil des Galgens eine konstante Biegung. Im horizontalen Teil nimmt die Biegung in Richtung der x-Achse ab. Im vertikalen Teil des Galgens fiesst der von der Last herkommende z-Impuls nach unten. Dieser primäre Impulsstrom wird durch einen viel stärkeren Kreisstrom überlagert, welcher den von unten nach oben fliessenden Drehimpulsstrom berandet.

Eine in positive x-Richtung fliessender z-Impulsstrom würde gemäss der oben formulierten Beziehung eine y-Drehimpulsquelle erzeugen. Nun induziert auch ein x-Impulsstrom, der in z-Richtung fliesst eine Senke bezüglich des y-Drehimpulses. Fasst man beide Einflüsse zusammen, erhält man

[math]\Sigma_{Ly}=\Delta x I_{pz}-\Delta z I_{px}[/math]
Kräftepaar auf einen Körper

Indem man die Indices x, y und z zyklisch verauscht, erhält man ein Vektorprodukt in Komponenten dargestellt. Dieses Vektorprodukt beschreibt das Drehmoment eines Kräftepaares. Tritt nämlich ein beliebiger Impulsstrom in einen Körper ein und an einer andern Stelle wieder aus, bilden die Stromstärken an der Ein- und Austrittsfläche ein Kräftepaar (F, -F). Die durch den querfliessenden Impuls erzeugte Drehimpulsquelle darf nun als Drehmoment dem Kräftepaar zugeordnet werden

[math]\vec M=\vec r\times\vec F[/math]

Hier zeigt der Vektor r von der als negativ bezeichneten zur positiven Kraft des Paares.

Beim waagrechten, zweiarmigen Hebel mit angehängten Lasten, fliessen von beiden Seiten zwei z-Impulsströme gegen die Drehachse. Dabei erzeugt der in positive x-Richtung fliessende Strom eine Quelle und der von der andern Seite her kommende Strom eine Senke bezüglich des y-Drehimpulses. Zum Ausgleich muss im Hebel y-Drehimpuls von den Quellen zu den Senken, also in x-Richtung, transportiert werden. Dieser Drehimpusstrom nimmt von der Einleitung des einen z-Impulsstromes her gegen die Drehachse linear zu, um dann bis zur Stelle, wo der andere z-Impulsstrom eingeleitet wird, wieder auf Null abzufallen. Das Hebelgesetz sorgt dafür, dass sich die Quellen und Senken die Waage halten. Die den Drehimpulsstrom begrenzenden x-Impulsströme belasten den Hebel auf Zug (Oberseite des Hebels] und auf Druck (Unterseite des Hebels), wobei diese Stromstärken bei der Drehachse am stärksten sind. Dort würde der Hebel bei Überlast auch brechen.

Brücken

Brücken haben die Aufgabe, den gravitativ zufliessenden Impuls seitwärts abzuleiten. Dies geschieht durch geschickt angeordnete Zug- und Druckstäbe, Seile, Bögen oder bei neueren Brücken durch einen Hohlkasten. Alte Eisenbahnbrücken weisen oft beidseits der Fahrbahn je ein Fachwerk auf. Befindet sich ein Zug auf der Brücke, leiten diese Fachwerke den z-Impuls (Vertikalkomponente) auf einem Zickzackweg seitwärts an die Widerlager ab. Dabei belastet der seitwärts fliessende z-Impuls die Stäbe abwechselnd auf Zug und auf Druck. Zudem werden Kreisströme des x-Impulses (Horizontalkomponente) induziert, die im unteren Gurt gegen die x-Achse (Zug) und im oberen Gurt in positive x-Richtung fliessen. Das ganze Fachwerk verhält sich somit ähnlich wie ein Balken. Nur wird dank den Zwischenräumen viel Material gespart.

Autobahnbrücken weisen unter der Fahrbahn oft ein Kasten aus Stahlbeton (Hohlprofil) auf. Der von der Fahrbahn zufliessende und bei den Pfeilern direkt an die Erde abgeleitete z-Impulsstrom erzeugt auf seinem Weg durch die seitlichen Wände des Kastenträgers Drehimpulsquellen und -senken. Indem die Quellen die Senken speisen, bildet sich zwischen den Pfeilern ein y-Drehimpulsstrom aus. Die diesen Strom begleitenden x-Impulsströme belasten den Beton auf Druck und die eingelegten Stahlstäbe auf Zug. Die Stärke des längs des Kastens fliessenden Drehimpulsstromes nennt der Baustatiker Biegemomentenverlauf.

Drehmoment einer Kraft

Bahndrehimpuls

Kontrollfragen

Zurück zum Inhalt